Ich bin Sabine Möller und ich habe vor 25 Jahren die CPH Hotels gegründet.
Aufgewachsen bin ich in einem Hotelbetrieb. Für ein Kind war das nicht immer besonders lustig, aber dennoch spannend. Daraus entstand die Faszination, die den Grundstein für meine spätere Laufbahn in der Hotellerie legte.
Aber wie aber kam es zur Gründung und warum wollte ich selbständig sein? Die Unzufriedenheit mit meinen Chefs – in meinem Fall waren es zwei Chefinnen in Folge – hat mich motiviert.. Ich war überzeugt, dass es auch anders geht. Wobei ich bewusst nicht “besser” sage – das sollen andere beurteilen. Außerdem ich war der Meinung, wenn ich schon viel arbeite (und das habe ich gern und mit Überzeugung getan), warum nicht für das eigene Unternehmen!?!
Dennoch – und auch das gehört zur Geschichte… – in der Rückschau wächst mein Verständnis für die beiden Ex-Chefinnen. Unterm Strich bin ich ihnen sogar dankbar. Denn wären sie nicht gewesen – ich weiß nicht, ob ich den Sprung in die Selbstständigkeit so schnell gemacht hätte.
Am 24. August 1996 traf mich auf der Messe in Köln die Erkenntnis wie ein Blitz ‚Ich gründe meine eigene Hotelkooperation!’ Den Anstoss dazu gab eine ziemlich – diplomatisch formuliert – aufregende Veranstaltung meiner damaligen Arbeitgeberin.
Schon während der Messe kreisten meine Gedanken nur noch um diese neue Idee und die folgenden Nächte waren ziemlich kurz, denn ich saß am Computer, versuchte meine Gedanken in Worte zu fassen. Das so entstandene Konzept schickte ich direkt an einige mir vertraute Kollegen aus der Branche und bat um Kommentare.
Der nächste Schritt war ein gemeinsames Treffen. Lustigerweise eine reine Männerrunde, bis auf eine Ausnahme. Und genau diese Kollegin hat mich bestärkt und angespornt, ganz anders als die Herren, die in erster Linie Angst hatten, in irgendeiner Form verantwortlich zu sein, sollte ich scheitern.
Liebe Kollegin und Kollegen, solltet Ihr es lesen – im Nachgang noch einmal ein großes DANKESCHÖN an diese Runde, Ihr wart mir eine große Hilfe und ich habe viel Unterstützung durch Euch erfahren!!! Gestärkt und ermutigt habe ich es gewagt und meinen sicheren Job – meine Chefin war not amused – gekündigt.
Irgendwie ist es schon gut, dass man nicht alles weiß, was auf einen zukommt, wenn man den Sprung in die Selbstständigkeit wagt. Die Diskussionen mit Krankenkasse und Arbeitsamt oder schlicht der eigenen Bank mitzuteilen, dass es mit dem Gehalt jetzt nicht so weitergeht… viel Bürokratie vor dem eigentlichen Ziel: Hotels für die neue Kooperation zu finden.
Meine Vorgehensweise: Hotels für eine gemeinsame Zusammenarbeit begeistern und einen Vertrag mit aufschiebender Bedingung machen, der nur dann greift, wenn eine Mindestanzahl von Betrieben bereit ist, mitzumachen. Das Ganze versehen mit einem zeitlichen Rahmen: Startdatum 1. September 1997. Ein sehr bewusst gewählter Zeitpunkt, weil so die Chance blieb, für die Hotels Geschäft für das Folgejahr zu akquirieren.
Und so saß ich dann Ende November da, zwar mit einem ganz konkreten Plan, aber noch ohne Hotels.
Im ersten Schritt ging es mir darum, Informationen über die Hotels einzuholen um zu schauen, welche Betriebe überhaupt in Frage kämen.
Damals deutlich herausfordernder als heute… denn das Internet steckte noch in den Kinderschuhen. Mein Anruf in den Hotels war immer der gleiche – “mein Name ist Lieschen Müller und ich plane mit meinen Freundinnen ein verlängertes Wochenende. Können Sie mir bitte Unterlagen zuschicken.” Schon spannend, was ich alles bekommen habe oder vielmehr gute Freunde, deren Briefkästen in der Phase meist gut gefüllt waren.
Und dann wurde es ernst mit echten Telefonaten, um skeptische Hoteliers von meinem Konzept zu überzeugen. Von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, habe ich viele tolle und auch menschlich teils sehr bewegende Gespräche führen dürfen. Noch besser wurde es dann bei den Besuchen live und in Farbe – vor Ort bei den Hoteliers.
DANKE an all’ die Kollegen, die sich damals Zeit für mich genommen haben, die mich zum Essen oder sogar zu einer Übernachtung eingeladen haben. Das habe ich sehr gern angenommen… als Existenzgründerin zählte jeder Pfennig und Erspartes war – dank der Spontanität meiner Entscheidung – auch nicht vorhanden.
Am 1. September 1997 war es dann tatsächlich soweit – wir gingen an den Start!
1997 zunächst unter der Marke “City Partner Hotels” mit dem Fokus auf der Stadthotellerie.
Später kamen dann mit “Country” und “Conference” ganz bewusst zwei weitere “C”’s dazu. Es gab und gibt uns die Möglichkeit, Hotels in unser Netzwerk zu integrieren, die nicht in (Groß-)Städten liegen und andere Konzepte haben. Somit konnten wir bei Kunden, Partnern und Gästen zusätzliche Zielgruppen ansprechen und ein breit gefächertes Angebot bieten.
Heute sind wir 25 Jahre erfolgreich am Markt. Hätte mir das jemand im August 1996 gesagt – ich weiß nicht, ob ich es geglaubt hätte, gewünscht hätte ich es mir in jedem Fall!
Insofern bin ich froh, dankbar und auch stolz, es mit meinem Team bis hierhin durch alle Höhen und Tiefen – von denen gab und gibt es ja für unsere Branche gerade nicht wenige – geschafft zu haben.
Wir haben uns Einiges vorgenommen für die nächsten Jahre, vielleicht gibt es ja irgendwann auch noch ein weiteres “C” – aber das ist eine andere Geschichte.